Vorbildliche Baulückenschließungen ausgezeichnet
Die schönste ehemalige Baulücke Nordrhein-Westfalens liegt am Stavenhof in Köln: Die Architekten Brandlhuber + Knies realisierten auf einem brachliegenden Grundstück ein modernes Wohn- und Atelierhaus, das am 24. Mai im Haus der Architekten in Düsseldorf mit dem 1. Preis im Wettbewerbsverfahren „LückenSchluss! - Vorbildliche Nutzung von Baulücken“ ausgezeichnet wurde. Die Architektenkammer NRW verlieh insgesamt vier Preise und sprach drei Anerkennungen aus für realisierte Projekte, mit denen Baulücken und brachliegende innerstädtische Grundstücke erfolgreich einer neuen Nutzung zugeführt werden konnten.
„Baulücken sind nicht nur häufig Schandflecken in unseren Städten - sie stellen auch ein erhebliches städtebauliches Potenzial dar, das es zu nutzen gilt.“ Mit dieser Aussage fasste Michael Arns, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Intention des „1.000 Baulücken“-Projektes im Rahmen der Preisverleihung zusammen. Gerade in Zeiten, in denen eine Renaissance des städtischen Wohnens erkennbar wird, sei es wichtig, den Fokus im Neubau-Bereich auf brachliegende Grundstücke innerhalb der Stadt zu richten. Die Architektenkammer NRW bezieht dabei auch Eckgrundstücke, größere Freiflächen in zentraler bebauter Umgebung (Arrondierungsflächen) und innerstädtische Konversionsbrachen in die Betrachtung mit ein.„Die Arbeiten, die wir im Rahmen des ‚LückenSchluss!’-Wettbewerbs auszeichnen, sind Beispiele für individuelle, auf die Umgebung abgestimmte und kreative Planungskonzepte für schwierige Grundstücke“, betonte Arns. „Wir erhoffen uns, dass weitere Eigentümer und Architekten sich von diesen beispielhaften Projekten motivieren und inspirieren lassen.“
Der Vorsitzende der Jury, der Bonner Stadtbaurat Sigurd Trommer, betonte, das Bemühen um die Nutzung von Baulücken setze eine aktive Ansprache der Eigentümer und potenzieller Investoren voraus. „Hier sind durchaus gezielte Marketing-Strategien gefragt, wir müssen viel Überzeugungsarbeit leisten“, meinte Trommer. Das Auszeichnungsverfahren der Architektenkammer sei dazu ein wichtiger Beitrag, „weil überzeugende Beispiele die beste Argumentationshilfe sind“. Die unabhängige Jury vergab folgende Preise und Anerkennungen:
1. Preis: Wohn- und Atelierhaus Stavenhof, Köln – Brandlhuber + Knies, Köln2. Preis: Wohnen und Arbeiten in der Dagobertstraße, Köln – Peter Kulka, Köln3. Preis: Praxis in der Lücke, Köln – luczak architekten, Köln4. Preis: Neubau Bürogebäude für ein Architekturbüro, Münster - Landheer Architekten, MünsterAnerkennungen:
- Zwei Wohnhäuser im Ortskern von Düsseldorf-Gerresheim - Prof. Fritschi Stahl + Baum, Düsseldorf- Bürogebäude der Fa. Supfina Grieshaber, Remscheid - Feuerstein + Gerken, München- „Legal – Illegal“ Wohn- und Geschäftshaus in Köln-Bayenthal - Manuel Herz, KölnDas Auszeichnungsverfahren ist Teil des Aktionsprogramms „1.000 Baulücken in NRW“, das die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen seit knapp drei Jahren im Rahmen der Landesinitiative StadtBauKultur NRW betreibt.
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