Architekt Roman Reiser mit 102 Jahren verstorben

Roman Reiser, Gründungsmitglied der Architektenkammer NRW und Ehrenvorsitzender des BDA Bochum, ist am 26. August im Alter von 102 Jahren verstorben. Sein Verband würdigte ihn als begabten Baumeister und Mann, „der sein Leben der Pflege der architektonischen Kultur gewidmet und bis zuletzt das aktuelle Baugeschehen mit kritischem Blick beobachtet hat“.

13. September 2023von Ralf Roeder
Roman Reiser (1920 – 2023) – Foto: privat

Noch im Juni 2023 war Roman Reiser mit der Ehrenplakette der Stadt Bochum ausgezeichnet worden. Damit wurde das architektonische Werk des Architekten gewürdigt, der mit seinen Bauten das Stadtbild Bochums entscheidend mitgeprägt hat.

Roman Reiser wurde 1920 in Lauingen (Bayern) geboren und studierte bis 1949 Architektur an der Technischen Hochschule München. Nach dem Studium zog Roman Reiser ins Ruhrgebiet und machte sich 1954 selbstständig. Als Reiser & Partner GmbH besteht das Büro bis heute. Anfang der 1990er Jahre zog sich Reiser aus dem aktiven Geschäft zurück; offiziell verließ er das Büro im Jahr 2022.

Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt engagierte sich Roman Reiser seit 1961 im BDA Bochum, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Reiser gehörte zu den Aktiven, die sich für die Gründung der Architektenkammer NRW engagierten. Das Bauen war für Roman Reiser stets eine kulturelle Frage. Er verstand Architektur nicht nur als funktionale Konstruktion, sondern auch als Ausdruck von Gesellschaft und Kultur. So repräsentiert seine präzise geplante Architektur immer auch den Zeitgeist, ohne effekthascherisch zu sein. Insgesamt umfasst das Werk von Roman Reiser rund 330 Bauwerke. Weithin sichtbar sind in Bochum unter anderem das Europahaus am Hauptbahnhof (1962), das 77 Meter hohe Bomin-Haus (1976) und das Gebäude der Deutschen Bank (1987) am Husemannplatz. 

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