Architektur und Literatur: Der Architekt als Romanfigur
Karrierestart und Werdegang, aber auch Misserfolge und Selbstzweifel des Architekten Thomas Schwarz stehen im Mittelpunkt des Romans „Hamburg Hochbahn“ von Ulf Erdmann Ziegler. Dass der Autor darin die Erfahrungswelt einer ganzen Architektengeneration detailgenau und zutreffend beschreibt, bescheinigte ihm der Kölner Architekt Michael Zimmermann im Rahmen der dritten Lesung/Diskussion der Reihe „Die zweite Haut: Architektur und Literatur“. Der dritte Teil der vom Literaturbüro NRW in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen konzipierte Reihe fand im KAP Forum im Kölner Kap am Südkai (KSP Engel Zimmermann Architekten) statt.
„Ich habe das Buch mit wachsendem Stauen gelesen und mich immer wieder gefragt: Woher weiß der das alles?“ Michael Zimmermann zeigte sich fasziniert von dem Buch „Hamburg Hochbahn“, aus dem Ulf Erdmann Ziegler auszugsweise las. Das Buch sei zwar kein Schlüsselroman, er habe sich aber doch von realen Orten und Personen inspirieren lassen, erläuterte der Autor. Im Gespräch mit Andreas Grosz vom Kap am Südkai entspann sich schnell eine lebhafte Diskussion über die Frage, wie das Selbstverständnis und das Rollenverhalten insbesondere der Generation von Architekten sei, die in den 1950er Jahren geboren wurden.
Rund 40 Literatur- und Architekturinteressierte waren ins KAP Forum gekommen, um die Lesung und den Diskurs zu erleben. Maren Jungclaus, die Leiterin des Literaturbüros NRW, zog ein positives Fazit unter die erste Veranstaltungsreihe „Architektur und Literatur“: „Wir haben dreimal erleben können, wie sich diese Themenfelder gegenseitig überschneiden und auch befruchten.“ Literaturbüro und Architektenkammer NRW wollen die Veranstaltungsreihe mit weiteren Partnern im kommenden Jahr fortsetzen.
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