Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2010

Auszeichnung vorbildlicher Bauten: Wegweisende Lösungen II

Auszeichnung vorbildlicher Bauten. Teil II des Überblicks über die ausgezeichneten Objekte beschäftigt sich mit Gebäuden aus den Bereichen Kultur, Sport, Freizeit, Bildung und Verkehr.

07. Oktober 2010

1. Neubau Emil-Schumacher-Museum und Erweiterung Karl-Ernst-Osthaus Museum, Hagen (Lindemann Architekten, Mannheim):
Mit dem Gebäudeensemble ist eine städtebauliche Verdichtung gelungen, die eine wesentliche Aufwertung eines innerstädtischen Umfelds darstellt. Klare, klassisch gegliederte Glasfassaden bestimmen die äußere Gestalt der neuen Gebäude und kontrastieren wirkungsvoll mit den klassizistischen Altbauten. 2. Besucherzentrum Brückenpark Müngsten, Solingen (Tore Pape/ Pool 2 Architekten, Kassel):
Das Gastronomiegebäude entstand als erster Bauabschnitt des in einem Wettbewerb ausgezeichneten Entwurfs zum Besucherzentrum des Müngstener Brückenparks. Trotz des beachtlichen Volumens und der flächigen Materialität seiner mit Cortenstahl verkleideten Fassaden fügt sich das Bauwerk harmonisch in den Landschaftspark ein und wertet den Standort durch seinen reizvollen Kontrast mit der filigranen Eisenbahnbrücke weiter auf.3. Sanierung Bahnhof Hilden (Christof Gemeiner Architekten, Hilden):
Das Projekt überzeugt durch seine konsequente stadtgestalterische Position, durch die Revitalisierung des nicht mehr betrieblich genutzten Bahnhofs einen neuen, lebendigen öffentlichen Ort zu schaffen. Die denkmalgerechte Sanierung des Empfangsgebäudes thematisiert gekonnt die Historie des Ortes und betont die Rolle des Gebäudes als Raumkante des städtischen Platzes.4. BergFoyer und Schwebesteg im CarlAlexanderPark, Baesweiler (PASD Feldmeier + Wrede, Hagen):
Mit dem Projekt ist ein bemerkenswerter hochbaulicher und landschaftsarchitektonischer Beitrag entstanden, der einen Konversionsstandort im Norden des Aachener Steinkohlenreviers neu definiert hat. Mit dem BergFoyer als Tor zum BergPlateau wird ein eigenwilliger Baukörper mit Cafénutzung, Kultur- und Freizeiteinrichtung präsentiert, der aus der Dynamik der Topografie geformt wird und als Durchgangsgebäude für die Öffentlichkeit den Anfang eines schwebenden Stegs darstellt. 5. Römerthermen, Zülpich (Ernst Architekten BDA, Zülpich):
Die Aufgabe, mit der notwendigen Erneuerung des Thermenschutzbaus und der Berücksichtigung der umgebenden historischen Raumkanten eine neue stadträumliche Situation zu entwickeln, wurde intelligent gelöst und aus den archäologisch, sich überlagernden römischen und mittelalterlichen Befunden hergeleitet. Auf dem schwierigen Areal gelang es, den Neubau in das historische Umfeld einzufügen und dennoch städtebauliche Räume neu zu definieren. Insgesamt ein wohltuend zurückhaltendes Objekt.6. Haus der Essener Geschichte, Essen (Ahlbrecht Felix Scheidt Kasprusch, Essen):
Der in einem Wettbewerb ausgezeichnete Entwurf stellt eine gelungene Umsetzung des anspruchsvollen Nutzungsprogramms dar. Der Magazin-Neubau reagiert durch die Proportionen und die klare Ausbildung von Fugen sensibel auf den denkmalgeschützten Altbau, schließt eine städtebauliche Lücke und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Stadtreparatur. 7. Umbau Kohlenwäsche Zollverein, Essen (Arbeitsgemeinschaft OMA/Heinrich Böll/Hans Krabel, Essen):
Das Umnutzungskonzept reagiert überzeugend auf die denkmalpflegerischen Forderungen nach größtmöglichem Erhalt und dem Bestreben nach möglichst frei nutzbaren Räumen für die museale Nutzung. Durch einen behutsamen Umgang mit der Substanz und das Erarbeiten einfacher, folgerichtiger Lösungen für die neue Nutzung entstand eine vorbildliche Korrespondenz zwischen klassischem Industriebau und zeitgenössischer Architektursprache.8. Kindertagesstätte „Kita Chamäleon“, Münster (Hartig Wömpner Architekten, Münster):
Am Rande einer Wohnsiedlung entstand ein Gebäudekomplex, der an eine Zeltlandschaft erinnert und einen sehr angemessenen Spiel- und Lernort für Kinder schafft. Die baukörperliche Annäherung an das Zeltmotiv schafft eine kindgerechte Architektur. Die Gesamtkonzeption des eingeschossigen Baukörpers entspricht den kindlichen Proportionen und ist vorbildhaft.9. Grundschule Rolandstraße, Düsseldorf (Legner + van Ooyen Architekten, Moers/Straelen):
Ein denkmalgeschütztes Objekt der Nachkriegsmoderne wurde vorbildlich in zeitgemäßer Form energetisch ertüchtigt und gleichzeitig wurde der Charakter eines wertvollen Gebäudes erhalten. Die Neuinterpretation der Skelettbauweise durch eine vorgehängte Plattenstruktur zeigt Wege auf, die Bauten der 50er und 60er Jahre fachgerecht zu sanieren, ohne architektonische Einbußen hinzunehmen.10. Werkzeugmaschinenlabor RWTH Aachen(Architektur: gmp - von Gerkan, Marg und Partner, Aachen):
Das Werkzeugmaschinenlabor erreicht trotz eines ungeordneten städtebaulichen Umfeldes eine hohe Prägekraft. Es ist ein klares, auf den Nutzungszweck gerichtetes Gebäude mit guter Architektursprache und vorbildlicher Detaillierung entstanden, das wie selbstverständlich seine Tragkonstruktion präsentiert und die verschiedenen Funktionen sinnvoll miteinander verbindet.11. Parkhaus Wüste, Lemgo (bhp Architekten u. Ingenieure, Bielefeld):
Das Parkhaus Wüste am westlichen Rande der historischen Innenstadt Lemgos bildet mit seiner zeitgemäßen Interpretation einer Stadtmauer einen gelungenen Stadtrandabschluss. Es zeichnet sich durch eine hohe Gestaltungs- und Nutzungsqualität aus und ist ein gutes Beispiel für die Integration eines Parkhauses in den Stadtraum.

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