Drei Fragen an Jörg Biesler, Moderator des Konvents der Baukultur

Ein Interview von Christof Rose.

27. Juni 2024von Christof Rose
Dr. Jörg Biesler ist freier Journalist, Moderator und Hochschullehrer. Er moderiert u.a. das Kulturmagazin „Scala“ des WDR. Er lebt und arbeitet in Köln. Foto: Christof Rose

Jörg Biesler, Sie moderieren den Konvent der Bundesstitftung Baukultur in diesem Jahr bereits zum 6. Mal. Warum reist ein Radiomoderator aus Köln alle zwei Jahre nach Potsdam, um Diskussionen über bundesweite Themen der Baukultur zu leiten?

Architektur, Städtebau und Landesentwicklung sind Themen, die mich als Journalist seit Jahren begleiten und die mich sehr interessieren. Den 1. Konvent der Baukultur habe ich als Feuilletonist noch ziemlich kritisch journalistisch kommentiert. Inzwischen freue ich mich, die gesellschaftlich hoch relevanten Themen, die hier verhandelt werden, als Moderator mit vorantreiben zu können. Dass ich dabei die Außensicht des Journalisten behalte, ist der Sache sicherlich dienlich.

Wie hat sich der Konvent der Baukultur aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren entwickelt?

 Der Konvent ist über die Jahre offener geworden. Reiner Nagel hat als Vorsitzender das baukulturelle Netzwerk deutlich ausgeweitet, sodass heute auch viel Produzenten und Unternehmen der Bauwirtschaft eingebunden sind und mitdiskutieren. Damit ist die Branche insgesamt diskursiver geworden. Und wer mitdiskutiert, den kann man auch stärker in die Pflicht nehmen.

Sie moderieren auf dem Konvent alle zwei Jahre auch eine Diskussionsrunde mit Baupolitikern. Wie schätzen Sie den Stellenwert ein, den das nachhaltige Planen und Bauen in der bundesdeutschen Politik einnimmt?

Die breite Klimaschutzbewegung der letzten Jahre hat die Branche und die politische Aufmerksamkeit für das Thema nach meinem Eindruck positiv verändert. Durch die Krisen der jüngsten Zeit rückt das Aufgabenfeld in der politischen Diskussion wieder in den Hintergrund. Der Bau- und Planungssektor muss den politischen Diskurs immer wieder einfordern und befeuern. Dazu leisten der Konvent und der Bericht der Bundesstiftung Baukultur wichtige Beiträge.

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