Förderpreis 2014: Junge Talente mit Perspektive

Alle zwei Jahre haben angehende Architektinnen und Architekten die Chance, ihre Begabung und erlernte Kompetenzen vor einer kritischen Jury unter Beweis zu stellen - und dafür öffentlich belobigt zu werden. Am 16. April war es wieder so weit: Die „Stiftung Deutscher Architekten“ verlieh ihren „Förderpreis 2014“. Ausgezeichnet wurden drei Nachwuchs-Architektinnen und -Architekten; zwei weitere erhielten Anerkennungen. „Gewinner sind aber Sie alle, die Sie sich um den Förderpreis beworben haben, denn Ihre Hochschullehrer haben Sie als talentierte und leistungsstarke Kandidaten vorgeschlagen“, betonte Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW und Vorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten, in seiner Begrüßung.

17. April 2015

Seit 1986 engagiert sich die Stiftung Deutscher Architekten, eine Gründung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, für die Förderung des Berufsnachwuchses. In diesem Jahr wurde der Förderpreis zum 15. Mal vergeben. „Eine ganze Generation von jungen Architekten haben wir nun schon ausgezeichnet - und wir tun es weiterhin mit großer Freude“, erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing. Denn der Grund, warum die Stiftung den Förderpreis auslobt, sei immer noch so aktuell wie 1986, so Uhing weiter. „Wir brauchen begabte und engagierte junge Menschen, die gut ausgebildet werden. Diese wollen wir auf ihrem Weg in den Beruf motivieren und unterstützen.“

Zum „Förderpreis 2014“ waren 28 Teilnehmer von ihren Hochschullehrern vorgeschlagen worden. Keine leichte Aufgabe für die Jury, die sich unter dem Vorsitz von Prof. Wolfgang Döring (Düsseldorf) im Januar dieses Jahres intensiv mit den Arbeiten befasst hatte. Gilt es doch beim Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten, nicht eine herausragende Arbeit zu würdigen, sondern das besondere Talent des Bewerbers. „Wir haben viele herausragende, mutige und inspirierende Arbeiten gesehen“, berichtete Prof. Döring. Er rief allerdings die Hochschulen auch dazu auf, den Studierenden „in Zukunft mehr Improvisation, Neugierde, Abstand von überkommenen Typologien, ja durchaus mehr Risikofreude, Entdeckungslust und Beweglichkeit“ zu ermöglichen.

Die Jury vergab drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 4000 Euro dotiert sind, an Eva Hagen (Bergische Universität Wuppertal) für die Arbeit „Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“, Zarui Martirosyan (PBSA Düsseldorf) für ihren Entwurf „Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani“ und an Jewgenij Senin (PBSA Düsseldorf) für „Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“. Die Jury sprach darüber hinaus zwei Anerkennungen aus, die jeweils mit 2000 Euro dotiert sind. Diese gingen an Barbara Beering (msa Münster) für „Contemplatio -  Ein Ort für Mönche auf Zeit“ und an Helen Shuyang Chen (RWTH Aachen) für „Nýtt fangelsi á Íslandi – Entwurf eines Gefängnisses in Island“.

„Ich bin sehr glücklich und stolz, diesen renommierten Preis erhalten zu haben“, erklärte Jewgenij Senin im Gespräch mit der Moderatorin der Preisverleihung, Beate Kowollik. Er habe während der Bearbeitung seiner Aufgabe immer wieder Rückschläge und Zweifel erlebt. „Diese Auszeichnung ist eine Ermutigung, in schwierigen Zeiten durchzuhalten.“

Das war auch der zentrale Ratschlag von Roland Bondzio aus Münster. Als er vor rund 15 Jahren gemeinsam mit Martin Behet in die Selbstständigkeit startete, musste das junge Büro eine lange Durststrecke überwinden. „Wir haben unglaublich viele Wettbewerbe gemacht - und zunächst nichts gewonnen.“ Hartnäckigkeit und Begeisterung für den Beruf hätten sich aber dann doch ausgezahlt. Mit dem Gewinn des Wettbewerbs zur Neu- und Umgestaltung des Universitätskomplexes in Leipzig „aus unserem Wohnzimmerbüro heraus“ sei dann der Durchbruch gelungen. „Sie haben eine gute Ausbildung, Sie haben Talent und Ehrgeiz, Sie haben das Feuer“, ermutigte Roland Bondzio seine jungen Kolleginnen und Kollegen. Eine Beobachtung, die sich in der Ausstellung zum „Förderpreis 2014“ in den Arbeiten der angehenden Architektinnen und Architekten ablesen lässt.

Weitere Informationen:

Dokumentation zum Förderpreis 2014

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