Kommentar von AKNW-Präsident Ernst Uhing: Viele Stimmen – ein starker Klang!

Liebe Kollegin,
lieber Kollege!

Die Kommunalwahlen in NRW haben in vielen Städten und Kreisen für eine Überraschung gesorgt. Gerechnet hatte man leider aber schon im Vorfeld mit einer eher geringen Wahlbeteiligung – die schlussendlich am Hauptwahltag bei 40,9 % lag, in den Stichwahlen noch deutlich darunter. In den politischen Foren wird nun darüber diskutiert, wie viele Wahlberechtigte wohl ihre Stimme abgeben müssen, damit man überhaupt von einer repräsentativen Willensbekundung der Bürgerinnen und Bürger ausgehen kann.

Das soll uns nicht passieren! Kammerwahl 2015 – unter diesem Stichwort informieren wir Sie schon seit dem Frühjahr darüber, dass wir alle bis zum 9. Dezember wieder zu einer Stimmabgabe aufgerufen sind. Alle Kammermitglieder wählen dann in Briefwahl die XI. Vertreterversammlung (VVS). Das höchste Gremium der AKNW, das aus seiner Mitte alle Gremien und Repräsentanten der Kammer wählt, wird gerne auch „Architektenparlament“ genannt. Eine treffende Bezeichnung, wie ich meine.

Die wichtige Rolle der Vertreterversammlung
Denn einerseits repräsentieren die 201 Delegierten in der Vertreterversammlung die gesamte nordrhein-westfälische Architektenschaft. Da die Wahllisten der Kandidatinnen und Kandidaten von den Architektenverbänden, von Initiativen und freien Listen aufgestellt werden, gibt es innerhalb der VVS durchaus Diskussionen und kontroverse politische Strategievorstellungen der einzelnen Kollegengruppen, die an das parlamentarische System auf Landes- und Bundesebene erinnern.

Zum anderen wird die Vertreterversammlung bzw. werden ihre Repräsentanten von der Politik, der Wirtschaft, Verwaltung und anderen Partnern als Stimme der nordrhein-westfälischen Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner anerkannt und geschätzt. Damit das so bleibt, benötigen alle Kammer-Aktiven den Rückhalt ihrer Kolleginnen und Kollegen im Lande. Deshalb kämpfen wir gemeinsam für eine hohe Wahlbeteiligung, nicht nur als Bestätigung unserer Arbeit in der AKNW, sondern vor allem als deutliches Signal nach außen, in den politischen Raum.

Alle AKNW-Mitglieder zur Stimmabgabe aufgerufen
Eine starke Wahlbeteiligung macht deutlich, dass die Kammermitglieder ihre berufliche Selbstverwaltung als hohes Gut schätzen und als Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit aktiv annehmen.

Sie finden auch in der kommenden November-Ausgabe des Deutschen Architektenblattes NRW (liegt Anfang November vor) wieder die „Wahlwerbung“ der Listen und Verbände, die zur Kammerwahl 2015 antreten. Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich über die zentralen Ziele und Leitthesen der Verbände zu informieren und bei Fragen die Kolleginnen und Kollegen anzusprechen.

Es ist eine Stärke der AKNW, dass sich in unseren Verbänden und Listen die Vielfalt der größten deutschen Architektenkammer mit unseren mehr als 31.000 Kolleginnen und Kollegen aller Fachrichtungen widerspiegelt. Sie dürften also eher die Qual der Wahl haben als das Problem, keinen passenden Repräsentanten zu finden. Eine ebenso große Stärke unserer Kammer ist es, dass die gewählten Kolleginnen und Kollegen in der Vertreterversammlung und den Gremien traditionell kollegial und vertrauensvoll zusammen arbeiten – bei aller programmatischen Differenz.

Denn darum geht es bei der ehrenamtlichen Arbeit in der Architektenkammer und für die Architektinnen und Architekten unseres Landes: Dass wir unsere gemeinsamen Interessen mit starker Stimme im Konzert der politischen Akteure zu Gehör bringen. Und dass wir den gesellschaftlichen Diskurs in unserem Land mit unserer Fachkompetenz und unserem Engagement mitgestalten. Machen wir bei der Kammerwahl 2015 deutlich, dass wir mit einer Stimme sprechen und dazu bereit sind, für unsere berechtigten Anliegen lautstark und kompetent zu kämpfen.

Das wünscht sich
Ihr

Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
uhing@aknw.de