Ministergespräch:

Ministergespräch: Mehr Investitionen in den Wohnungsbau

Der Wohnungsbau bleibt auch zukünftig ein zentraler Motor zur Umsetzung gesellschaftspolitischer Ziele. Das wurde im Rahmen eines Gesprächs zwischen AKNW-Präsident Hartmut Miksch und NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans deutlich. Nach Aussage des Ministers hält das Land Nordrhein-Westfalen weiter daran fest, den Wohnungsbau im Lande zu stärken, um breite Bevölkerungsschichten mit preiswertem Wohnraum zu versorgen.

14. Juni 2011von Markus Lehrmann

Minister Walter-Borjans erläuterte in einem Gespräch mit dem Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, dass auch nach einer Übertragung des Wohnungsbauvermögens in den Kapitalstock der NRW.Bank mit einer Wohnungsbauförderung in Höhe von 800 Mio. Euro jährlich geplant werde.

Auch wenn sich die Architektenkammer wiederholt mit der Forderung zu Wort gemeldet habe, diese Förderung müsse deutlich höher ausfallen, gäbe es angesichts der engen Haushaltslage zurzeit keine Luft nach oben, so Dr. Walter-Borjans. Interessiert zeigte sich der Minister an der stärkeren Nutzung privaten Kapitals und sprach in diesem Zusammenhang den Vorschlag der Architektenkammer an, durch eine verbesserte Abschreibung zum Beispiel für die energetische Ertüchtigung des Wohnungsbaus Anreize für mehr private Investitionen zu schaffen.

Hartmut Miksch verwies in diesem Zusammenhang auf die Vorzüge des Abschreibungsmodells. Anstelle kurzfristiger Ausgaben durch eine einmalige Förderung trete der Verzicht auf zukünftige Einnahmen. Diese würden durch spätere Wertschöpfungseffekte merkbar kompensiert.

Minister Dr. Walter-Borjans und Präsident Miksch erörterten darüber hinaus die volkswirtschaftlichen Vorteile, die durch Investitionen in den Wohnungsbau ausgelöst würden. Zitiert wurde in diesem Zusammenhang ein Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) aus dem vergangenen Jahr, welches die Möglichkeiten der beschleunigten Abschreibung von Wohnungsbauinvestitionen hervorhebt.

Aufsicht über den BLB NRW

Ein weiterer Dauerbrenner in Gesprächen zwischen Architektenkammer und Finanzministerium ist der Übergang der Fachaufsicht über den Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen auf das Finanzministerium. Diese Umstrukturierung wurde von der Architektenkammer wiederholt kritisiert, da aus Sicht der Architektenschaft das Thema Bauen und Baukultur hervorragend im Bauministerium angesiedelt war und dort traditionell verankert ist. Die AKNW hält es für problematisch, die Verantwortung für den Gebäudebestand des Landes primär unter merkantilen Gesichtspunkten zu betrachten, wie es das NRW-Finanzministerium automatisch tue. Minister Norbert Walter-Borjans nahm die Kritik interessiert zur Kenntnis.

Ausbildung von Baureferendaren

Am Rande konnte auch über die geplante Neueinführung der Ausbildung der Baureferendare im Bereich der Architektur gesprochen werden. Diese wird nach Planungen der Landesregierung wieder eingeführt. Einig war man sich über damit verbundene Vorteile und Chancen.

Das Gespräch mit Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans steht in einer Reihe bereits mehrfach geführter Gespräche zwischen Architektenkammer und der Landesregierung. Es wurde die Fortsetzung des konstruktiven Dialogs und des vertrauensvollen Umgangs vereinbart.

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