StadtBauKultur ist auch "UmBauKultur"!

Mehr als 250 Gäste diskutierten am 24.01. bei der Konferenz UmBauKultur im Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen über die baukulturellen Potenziale des Umbauens. Eingeladen hatte die Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, die das Thema Umbaukultur zu einem zentralen Thema ihres neuen Programms gemacht hat. Neben NRW-Bauminister Michael Groschek waren zahlreiche renommierte Referenten aus dem In- und Ausland vertreten, darunter Frauke Burgdorff (Montag Stiftung Urbane Räume, Bonn), Jörg Leeser (BeL Associates, Köln), Tom Emerson (6a architects London), Kristian Borret (Stadtarchitekt Antwerpen), Steff Fischer (Fischer AG, Zürich), Stefan Rettich (KARO Architekten, Leipzig), Dirk Somers (Bovenbouw, Antwerpen) und viele mehr.

11. Februar 2014von Christof Rose

Am Vormittag drehte sich alles um die Situation in NRW. Kunibert Wachten (RWTH Aachen) beschrieb die vielfältigen Erfahrungen, die im „Umbauland NRW“ seit der IBA Emscher Park gemacht wurden. Die anschließenden Vorträge machten deutlich, dass es neben ehemaligen Industriearealen aber noch eine Vielzahl weiterer Bauaufgaben gibt, bei denen Umbau und Anpassung dringend erforderlich sind: Bis 2030 werden in NRW rund 600.00 Wohnungen leerstehen, so Guido Spars, Immobilienökonom an der BU Wuppertal. Jörg Beste (synergon, Köln) schätzte, dass in wenigen Jahren ein Viertel der 6.000 Kirchen im Land nicht mehr genutzt wird.

Neue Lösungsansätze wurden am Nachmittag in fünf Workshops vorgestellt. Architekten, Planer, Ingenieure, Ökonomen und Künstler diskutierten mit Vertretern von Kommunen, Kammern und Hochschulen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern über neue Nutzungen von Gebäuden, veränderte ästhetische Wertmaßstäbe, den ressourcenschonenden Einsatz von Baumaterialien, innovative Konzepte der Projektentwicklung und über die komplexen Anforderungen von Stadtumbauprozessen.

Zum Abschluss diskutierte ein prominent besetztes Podium über die historische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimensionen des Umbauens. Unter der Moderation von Tim Rieniets (Geschäftsführer StadtBauKultur NRW, Foto oben, v. l.) lieferten sich Muck Petzet (Architekt und Generalkommissar des Deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig 2012), Ira Mazzoni (Journalistin und Architekturkritikerin), Reinhard Loske (ehemaliger Bausenator in Bremen und Professor an der Universität Witten/Herdecke) und Matthias Koch (Leiter des Aufbau Verlags und Bauherr des Aufbau Haus in Berlin) einen ebenso lebendigen wie oftmals pointierten Gedankenaustausch.

Teilen via