Vorstand: Herausforderung Klimaschutz

Die Ziele des Klimaschutzgesetzes NRW sind unstrittig und erfahren die volle Unterstützung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. „Die baulichen Anforderungen, die nun entwickelt werden, müssen aber machbar und bezahlbar sein sonst wird die Umsetzung nicht gelingen“, mahnte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, am 04.12.12 in Düsseldorf. Der Vorstand der AKNW diskutierte in seiner Dezember-Sitzung ausführlich über den Klimaschutzplan, der gegenwärtig in Arbeitsgruppen entwickelt wird.

06. Dezember 2012von Christof Rose

Für die Architektenkammer NRW sind ihre Vizepräsidenten Michael Arns und Dr. Christian Schramm in den Arbeitsgruppen „Private Haushalte“ bzw. „Bauen/Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ aktiv. Sie berichteten, dass die Beratungen zwar intensiv und mit großem zeitlichem Engagement geführt würden, konkrete Ergebnisse aber noch ausstünden. „Wir haben den Klimaschutzplan stets gefordert, allerdings mit klar definierten Teilschritten und entsprechenden Evaluationen“, unterstrich der AKNW-Vorstand noch einmal.

Die Architektenkammer regt an, in die Überlegungen auch die Themen „Umgang mit dem Rückbau in Schrumpfungsregionen“ sowie „Klimaschutz und Soziale Stadt“ einzubeziehen. Kammerpräsident Hartmut Miksch hob die Bedeutung einer Betrachtung der Bezugsgröße Quartier hervor. „Wir wollen gerne in Pilotprojekten quartiersweise Klimaschutzanalysen für die bauliche Sanierung des Bestands erproben“, sagte Miksch und kündigte an, über diese Frage mit Bauminister Michael Groschek sprechen zu wollen. In diesem Zusammenhang werde er auch darauf hinweisen, dass die Forschung im Bereich des Bauens im Bestand und entsprechender Baumaterialien deutlich verstärkt werden müsse.

Wohnungspolitische Gesprächskreise

Als erfreuliches Signal wertete der Vorstand die Einrichtung von Wohnungspolitischen Gesprächskreisen durch die beiden großen Parteien in NordrheinWestfalen. Sowohl die regierende SPD als auch die Oppositionsführerin CDU hatten im November 2012 Fachleute aus der Planungs-, Bau- und Wohnungswirtschaft zu einem Austausch mit den Fachpolitikern ihrer Landtagsfraktionen eingeladen. „Zum ersten Mal seit langem wird der Wohnungsbau politisch wieder ernst genommen“, konstatierte Kammerpräsident Hartmut Miksch, der für die AKNW an den Gesprächen teilgenommen hatte. Es sei wichtig, dass sich die Kammer hier intensiv einbringe, denn die Diskussion um raschen Ergänzungsbau von Wohnungen in den Wachstumsstädten provoziere sehr schnell eine Diskussion, ob die Wohnungsstandards nicht abgesenkt werden könnten. „Wir müssen darauf Acht geben, dass nicht erneut ein Einfach-Wohnungsbau entsteht, der später aufwändig nachgebessert werden muss“, betonte Hartmut Miksch. Auch halte er die Nachverdichtung in Innenstädten durch Wohn-Hochhäuser zumindest im Bereich des geförderten Wohnungsbaus für nicht zielführend. „Die Erfahrungen der 1960er und 70er Jahre sind doch wohl eindeutig.“

baukunst-nrw bald mit APP

Erfreut vernahm der Vorstand den Bericht über die Verleihung des Deutschen Denkmalschutzpreises im Bereich „Internet“ an das Projekt www.baukunst-nrw.de, die am 12. November 2012 in Wismar stattgefunden hatte. Der internetbasierte Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW trifft auch im Wirtschaftsministerium auf Interesse, erläuterte Kammerpräsident Miksch. In einem Gespräch mit Minister Garrelt Duin (vgl. Bericht vom 29.11.12) habe der Wirtschaftsminister vor allem darauf abgehoben, dass der Kultur und Städtetourismus dank der Objektdatenbank baukunstnrw effizient unterstützt werden könnte. Das Wirtschaftsministerium zeigte sich deshalb daran interessiert, gemeinsam eine „App“ für baukunstnrw zu entwickeln, um die Nutzung des Architekturführers auf mobilen Endgeräten noch besser möglich zu machen. Der Vorstand der Architektenkammer NRW beschloss, eine entsprechende Applikation für iPhone und Android programmieren zu lassen.

Teilen via