Vorstand verabschiedet Positionspapier

Vorstand: Impulse für den Wohnungsbau

„Trotz der steigenden Wohnungsnachfrage nach neuem und barrierefreiem Wohnraum gibt es eine viel zu geringe Bautätigkeit in Nordrhein-Westfalen.“ Dieser Kernaussage des Positionspapiers des Aktionsbündnis „Impulse für den Wohnungsbau in NRW“ stimmte der Vorstand der AKNW in seiner Sitzung am 28. Februar einhellig zu. Die Architektenkammer ist ein zentraler Partner dieses branchenübergreifenden Bündnisses, in dem neben der Bauwirtschaft auch die Baugewerkschaft und Sozialverbände, Mieterbund und Immobilienwirtschaft sowie die Ingenieurkammer mitwirken.

06. März 2012von ros

„Es geht dabei nicht um Klientel-Politik, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die dringend angegangen werden muss“, unterstrich Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, gegenüber dem Kammervorstand.

Die Bündnispartner hatten sich zuvor zum zweiten Mal im Haus der Architekten in Düsseldorf getroffen, um ein gemeinsames Argumentationspapier abzustimmen. Das „Positionspapier“ beschreibt die Folgen des demografischen Wandels und der divergierenden Wachstums- bzw. Schrumpfungsprozesse in NRW und leitet daraus wohnungspolitische Forderungen an das Land Nordrhein-Westfalen und die Kommunen ab. So wird die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich gefördert und die Abschreibungsmöglichkeiten für den Wohnungsbau insgesamt verbessert werden. Zudem werden Förderprogramme zum barrierearmen Umbau des Wohnungsbestandes angeregt, die privates Kapital mobilisieren sollen. Der Vorstand stimmte dem Vorgehen zu, die gemeinsamen Positionen in politischen Gesprächen mit Abgeordneten aus Bund und Land zu diskutieren und für die langfristigen Folgen der Wohnungspolitik zu sensibilisieren. „Wir müssen heute in großer gesellschaftlicher Breite aktiv werden, sonst drohen uns schon in wenigen Jahren erhebliche Engpässe und Missstände auf den Wohnungsmärkten“, betonte Kammerpräsident Miksch.

NRW-Architektentag soll aufrütteln

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus - so auch der NRW-Architektentag, der am 30. August 2012 in Düsseldorf stattfinden wird. Die politisch ausgerichtete Veranstaltung wird sich mit den Themen „Klimaschutz“ und „Demografischer Wandel“ befassen und die Frage diskutieren, welche Konsequenzen diese Entwicklungen im Bereich der Architektur und des Städtebaus haben. Die „key note“ übernimmt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die zum ersten Mal in ihrer Amtszeit vor den nordrhein-westfälischen Architektinnen und Architekten spricht. Auch die Teilnahme von NRW-Bauminister Harry K. Voigtsberger sowie der baupolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen bietet die Gelegenheit, die zentralen Anliegen der NRW-Architektenschaft mit Nachdruck zu vermitteln.

Aus diesem Grund beschloss der Vorstand in Ergänzung zu dem inhaltlichen Programm ein Medienpaket, das den NRW-Architektentag mit werbenden Maßnahmen öffentlich bekannt machen und seine Inhalte verbreiten soll.

IdEE mit neuen Projekten

Das Beratungsnetzwerk IdEE (Innovation durch EinzelEigentümer) läuft weiter und gewinnt an Kontur. IdEE soll nach dem Willen des nordrhein-westfälischen Bauministeriums private Einzeleigentümer in ihrem Engagement für die eigene Wohnimmobilie unterstützen. Die Initiative in Zusammenarbeit mit Haus & Grund NRW will diesen Vermietern Grundinformationen vermitteln, mit denen sie erkennen können, was an der eigenen Immobilie verbessert werden kann und wie – möglicherweise gemeinsam mit anderen Eigentümern – auch das Wohnumfeld aufzuwerten ist. AKNW-Vorstandsmitglied Ernst Uhing, der für die Kammer im Beirat von IdEE mitwirkt, berichtete von der achten Sitzung des Gremiums. Aktuell liefen in einigen Kommunen Bemühungen, lokale IdEE-Büros zu etablieren, u. a. in Lünen und Herne. Gerade in Herne hätte bereits eine Vielzahl von Beratungen stattgefunden, die das IdEE-Konzept bestätigt hätten.

Neue Bauherrenseminare der AKNW

Der gewaltige Beratungsbedarf, den insbesondere private Bauherren bei Neubau- und Sanierungsprojekten haben, spiegelt sich auch in der großen Nachfrage zu den Bauherren-Seminaren der Architektenkammer NRW wider. Die Veranstaltungsreihe geht mittlerweile ins vierte Jahr, und noch immer zeigen Banken und Sparkassen aus vielen Orten in Nordrhein-Westfalen interessiert daran, die Seminare vor Ort anzubieten. Zu den kostenlosen Info-Abenden kommen in der Regel 30 - 60 private Bauinteressenten, die erfahren wollen, wie sie mit Architekten individuell, sicher und kostenorientiert planen und bauen können.

Der Seminarordner wurde mehr als 5.000 Mal ausgegeben und soll nun in der dritten Auflage produziert werden. Aktuell läuft die siebte Staffel der Bauherrenseminare unter dem Motto „Vom Traum zum Haus“ in Lüdenscheid, Gevelsberg, dem Wittgensteiner Land und Solingen. Weitere Seminarangebote sind in Vorbereitung. Der Vorstand wertete die Bauherrenseminare nicht nur als wichtiges Element der Kommunikation mit privaten Auftraggebern, sondern auch als Zeichen der dezentralen Präsenz der AKNW im Lande.   

 

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