Vorstand: Referentenentwurf zur HOAI diskutiert

„Dass der Referentenentwurf für die Novellierung unserer Honorarordnung jetzt endlich vorliegt, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung!“ Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer NRW, ließ in der März-Sitzung des Vorstands keinen Zweifel daran, dass das Ziel, die HOAI-Novelle noch in dieser Legislaturperiode zum erfolgreichen Abschluss bringen zu können, für die Architektinnen und Architekten von höchster Priorität ist. Der Vorstand der ANKW diskutierte ausführlich über die Neuerungen, die sich im Referentenentwurf abzeichnen.

20. März 2013von Christof Rose

Die Novellierung der HOAI umfasst strukturelle Änderungen an der Honorarordnung sowie die überfällige Anpassung der Tafelwerte. So soll beispielsweise dem Bauen im Bestand ein größeres Gewicht verliehen werden, indem der bisherige Umbauzuschlag – je nach Schwierigkeitsgrad – höher angesetzt werden kann. Hinsichtlich der Tafelwerte sind die eingeschalteten Sachverständigen, das zuständige Bundeswirtschaftsministerium und natürlich Kammern und Verbände sich einig, dass hier eine deutliche Weiterentwicklung erfolgen muss, um den Architektur- und Ingenieurbüros in Deutschland ein auskömmliches Wirtschaften zu ermöglichen.
„Die HOAI ist eine wichtige Grundlage unserer Arbeit“, betonte Kammerpräsident Miksch. „Wir werden alles daran setzen, dass die Zusage von Wirtschaftsminister Philipp Rösler, die Novelle bis zur Bundestagswahl umzusetzen, eingehalten wird.“ Der Vorstand wird auch auf Landesebene weiter politische Gespräche führen, um die Unterstützung der Fraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag und der Landesregierung zu festigen. Das ist u. a. deshalb wichtig, weil der Bundesrat der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure zustimmen muss.

StadtBauKultur NRW 2020
„Die Förderung der Baukultur in Nordrhein-Westfalen bleibt ein Gemeinschaftsprojekt, an dem sich viele Kammern, Verbände, Unternehmen und Institutionen beteiligen werden - und das vor allem Bürgerinnen und Bürger erreichen soll!“ Präsident Miksch berichtete dem Vorstand von der jüngsten Sitzung des Vereins StadtBauKultur NRW e.V., die Anfang März in Gelsenkirchen stattgefunden hatte. Mit der Einstellung eines Geschäftsführers ist ab Anfang April auch die Arbeitsfähigkeit der Initiative sicher gestellt. „Es ist ein großer Erfolg für uns und für die Baukultur in NRW, dass die Landesregierung zusammen mit uns die erfolgreiche StadtBauKultur-Initiative weiter führen will und kann“, unterstrich Miksch.

Expertenliste Energieberatung
Eine einheitliche Expertenliste für den Bereich Energieberatung ist weiterhin nicht in Sicht. Ein Vertragsentwurf für eine Kooperation zwischen der Bundesarchitektenkammer, der Bundesingenieurkammer und der KfW, den das Bundesbauministerium vorgelegt hatte, wurde seitens der Kammern als „nicht diskussionsfähig“ zurück gewiesen. Das BMVBS schlägt darin vor, dass die Listenführung an einen Dienstleister vergeben werden soll und die Kammern gleichsam als „Inkassostellen“ Gebühren für den Listeneintrag bei ihren Mitgliedern eintreiben sollen. „Dem können und werden wir nicht zustimmen“, bekräftigte Kammerpräsident Miksch in der Vorstandssitzung. Die Kammern setzen stattdessen weiterhin auf ihre eigene Listenführung (www.energieeffizienz-planer.de) und werden darauf drängen, dass sich das Bundesbauministerium nicht einseitig an einen Dienstleister (gemeint ist die DENA) bindet.

Fachtagungen für Stadtplaner und Landschaftsarchitekten
Der Vorstand verabschiedete einstimmig die Programmvorschläge der Fachaus-schüsse für den „Stadtplanertag 2013“ bzw. den „Landschaftsarchitektentag 2013“.
Die Stadtplanerinnen und Stadtplaner werden sich am 27.09.13 mit dem aktuellen Thema der Partizipation beschäftigen. „Störfall Bürgerbeteiligung?“ heißt der provokative Titel.
Um die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die daraus resultierenden Aufgaben für Landschaftsarchitekten geht es auf dem „Landschaftsarchitektentag“. Am 19.11.13 wird auf der Zeche Zollern in Dortmund unter dem Motto „Neu formatiert“ erörtert, welche landschaftsarchitektonischen Qualitäten große Konversionsprojekte entfalten können.

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