Wärmepumpen: Elefanten stehen auf Umweltwärme

In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr etwa 10 000 Wärmepumpen neu installiert worden, so dass mittlerweile über 120 000 Gebäude in unserem Bundesland mit dieser Technologie beheizt werden. Zur Vertiefung aktueller Entwicklungen trafen sich Architekten und Ingenieure zur 14. Jahrestagung des Wärmepumpen-Marktplatzes der Energie-Agentur.NRW am 17. Juni im Allwetterzoo Münster. Das dortige Elefantengehege wird mit einer Wärmepumpe beheizt und passt sich so in die Nachhaltigkeitsstrategie des Allwetterzoos ein.

19. Juni 2015von Herbert Lintz

In seiner Begrüßung ging der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, auf die die notwendige Verknüpfung der Energiewende mit Fragen der Baukultur ein. Er hob hervor, dass sich in den Bilanzverfahren der EnEV technologische Vorteile oft so nutzen lassen, dass störende Maßnahmen an der Gebäudehülle vermieden werden können. Nicht zuletzt senkten Wärmepumpen durch Nutzung der Umweltwärme die Treibhausgasimmissionen bei der Beheizung beachtlich, so Uhing.

Die Wärmepumpenfachtagung stellte zahlreiche konkrete Beispielprojekte aus den Bereichen Wohn und Nichtwohngebäude vor. Dabei ging es u. a. um die neue Energieeinsparverordnung, das neue Energielabel und um Neuerungen bei den VDI-Arbeitsblättern 4650. Deutlich wurde,  dass sich neben der Nutzung der Erdwärme mit Hilfe von Sonden oder Flächenkollektoren in letzter Zeit auch Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Heizungssanierung durchgesetzt haben. Wird dann noch eine Photovoltaikanlage installiert, können 30 bis 50 Prozent des benötigten Stroms für den Betrieb der Wärmepumpe selber produziert und direkt verbraucht werden. Die Koppelung von Wärmepumpen und Photovoltaik - möglicherweise das Heizsystem der Zukunft.

Die Referate der Tagung stehen auf der Homepage des Wärmepumpen-Marktplatzes NRW zum Download zur Verfügung.

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