Workshop: Bauhaus macht Schule

In einem Workshop am 8. Juni 2018 im Haus der Architekten wurden Ideen, Materialien und Beispiele für Schul-Architektur-Projekte diskutiert. Schwerpunkt für das kommende Schuljahr: Das Bauhaus-Jubiläum 2019

19. Juni 2018

Das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019, in dem an die Gründung der interdisziplinären Ausbildungsstätte in Weimar vor dann 100 Jahren gedacht wird, rückt näher. Die Architektenkammer NRW wird sich mit einer großen Wanderausstellung und zahlreichen weiteren Aktivitäten in das Jubiläumsprogramm „bauhaus100 im westen“ einbringen, das unter Federführung des NRW-Kulturministeriums gestaltet wird. Ein wichtiger Beitrag sollen auch didaktische Projekte an Schulen sein. „Wir wünschen uns, dass sich Kinder und Jugendliche in den nächsten Monaten mit den Inhalten des Bauhauses auseinandersetzen und praktische Projektarbeiten dazu umsetzen“, erläuterte Gabriele Richter, Vorsitzende des Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, am 8. Juni im Rahmen eines Workshops im Haus der Architekten.


Die AKNW hatte Mitglieder, die sich regelmäßig an den Schulen im Lande mit Unterrichts-Architektur-Projekten engagieren, eingeladen, über thematische Ansatzpunkte und praktische Vorgehensweisen für Schul-AGs, Unterrichtsreihen oder Kompaktworkshops zu diskutieren.
Als Gast referierte Dr. Luise Nerlich von der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar über ihre Erfahrungen mit solchen Projekten. Dr. Nerlich lehrt nicht nur im Bereich Bauformenlehre, sondern vermittelt ihr Fachwissen auch an Lehramtsstudenten im Fachbereich Kunst. „Wir verbringen zwar 90 Prozent unserer Zeit in Gebäuden bzw. unserer gestalteten Umwelt“, erklärte Dr. Nerlich. „Die Grundlagen von Architektur vermitteln sich nicht von allein.“ Deshalb forscht die Bauhaus-Universität intensiv nach Wegen, um Fragen der Architektur an Lehrer und Schüler zu vermitteln. Luise Nerlich stellte exemplarische Projekte vor, etwa die „Stadtrebellen“, die versuchen, alltägliche Wege und Gewohnheiten in der Stadt aufzubrechen und dadurch neue Sichtweisen zu ermöglichen. Im Projekt „West Side Story“ gingen Architekten mit einer Schülergruppe durch die Großsiedlung Weimar-West, um Vielfalt in der Wiederholung zu entdecken.
Impulse gaben auch zwei nordrhein-westfälische Architekten, die sich an Schulen engagieren. Dr. Gerhard Schörken stellte einen „Rietveld-Stuhl“ vor, den er mit einer Schüler-AG über den Lauf eines Schuljahres nachgebaut hatte. Und Monika Dietz aus Bonn präsentierte Ansätze mit Kartonarbeiten und Farbexperimenten, die sie mit Kindern in Grundschulen durchgeführt hatte.
Die Architektenkammer NRW wird nach den Sommerferien erneut 20 Projekte im Programm „Kultur und Schule“ durchführen, das vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft verantwortet wird. Die Vorgabe für die teilnehmenden Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner lautet, das Thema „Bauhaus“ zu setzen. Angestrebt wird, die Ergebnisse der Schüler-Arbeiten im Sommer 2019 in einer Ausstellung zu präsentieren. „Wir wollen zeigen, dass das Bauhaus auch 100 Jahren nach seiner Gründung noch viele Anregungen für Kinder und Jugendliche bietet“, resümierte AKNW-Vorstandsmitglied Gabriele Richter.

Teilen via