15. Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ in Düsseldorf
Ein kleines Jubiläum feiern das Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im März: Bereits zum 15. Mal lädt das Filmmuseum in Kooperation mit der Architektenkammer zu der Reihe „Architektur und Film“ ein. „Die Themenreihe hat sich zu einem echten Renner in den Programmkinos entwickelt“, bilanziert Gabriele Richter, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit. Über die Laufzeit von knapp acht Jahren haben sich mehr als 5.000 Besucher des Kinos „BlackBox“ im Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf für die enge Verbindung von Film und Architektur begeistert. Mittlerweile laufen die Filmreihen der Architektenkammer NRW auch in Bielefeld, Dortmund und Münster.
„Traditionell weisen Dramaturgie und Szenografie von Filmen einen grundlegenden Bezug zur Wirkung eines Films auf“, erläutert Matthias Knop vom Filmmuseum Düsseldorf den Ausgangsgedanken der Reihe. Umgekehrt könne aber auch der Film für die Wirkung der gebauten Umwelt auf den Menschen sensibilisieren. „Architektur spiegelt die Gesellschaft und oft das Seelenleben der Menschen wider. Deshalb spielen Architektur, Innenraumgestaltung und städtebauliche Visionen im Film traditionell eine große Rolle.“ Matthias Knop und die Architektin Gabriele Richter hatten das Konzept „Architektur und Film“ im Jahr 2007 gemeinsam entwickelt und mit dem Thema „Großstadtvisionen“ als Projekt der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht. Seitdem folgten im Halbjahresrhythmus Filmreihen zu den unterschiedlichsten Schwerpunkten - von „Phantastische Welten“ über „Horror-Häuser“ bis hin zu „Architektur und Liebe“.
Jede Themenreihe besteht aus vier Filmen aus verschiedenen Dekaden der Filmgeschichte. Bekannte und eher unbekannte Werke wechseln sich ab; auch die Mischung aus Fiktion und Dokumentation sorgt für Vielfalt. Der besondere Clou an der Reihe besteht aber darin, dass vor jeder Filmvorführung durch die Filmwissenschaftlerin Ramona Stuckmann (in Düsseldorf im Wechsel mit Matthias Knop) mit einem cineastischen Kurzvortrag auf die architektonischen Besonderheiten hingewiesen wird, welche die Zuschauer dann im Film erleben können. „Im Film gilt genauso wie in der Architektur: Wer mehr weiß, sieht auch mehr“, beschreibt Kammervorstand Gabriele Richter das Erfolgsrezept der „Architektur und Film“-Reihe.
Die Architektenkammer verfolge mit dem Projekt auch das Ziel, kulturell interessierte Bürgerinnen und Bürger für die besonderen Belange und Wirkungsweisen unserer gebauten Umwelt zu sensibilisieren. Dass dies mit der Filmreihe hervorragend gelingt, zeigt der gemeinsame Ausklang mit Imbiss, zu dem die Architektenkammer die Kinobesucher im Anschluss an die Filmvorführung einlädt. „Die meisten Kinobesucher diskutieren noch lange sehr angeregt über die gezeigten Filme und die Architekturbezüge, die zu entdecken waren“, so Gabriele Richter.
Der anhaltende Erfolg der Reihe hat die Architektenkammer dazu veranlasst, das Angebot auf andere Städte in Nordrhein-Westfalen auszudehnen. Seit 2010 läuft „Architektur und Film“ auch mit regem Publikumszuspruch in Dortmund („sweet Sixteen“ – Programmkino im Depot-Theater), wo mittlerweile mehr als 2.000 Zuschauer gezählt wurden. Vor einem Jahr startete die Reihe dann auch in Bielefeld („lichtwerk“ im Ravensberger Park) sowie in Münster („Cinema & Kurbelkiste“).
Zum Jubiläum in Düsseldorf haben die Veranstalter wieder ein spannendes Leitthema entwickelt: Unter dem Titel „Moderne Geisterstädte – Metropolen in Gefahr?“ Trotz der weiter zunehmenden globalen Verstädterung gibt es Metropolen, die unter dramatischen Einwohnerverlusten leiden. Gezeigt werden in der BlackBox ab dem 5. März 2014 im Wochenrhythmus: „Das Venedig-Prinzip“ (D 2012, Regie: Andreas Pichler), „Häuser für alle“ (D 2011, Regie: Gereon Wetzel), „Detropia“ (USA 2012, OF; Regie: Heidi Ewing, Rachel Grady) und der Horror-Klassiker „Wolfen“ (USA 1981, DF; Regie: Michael Wadleigh).
Die Themen der bisherigen Filmreihen „Architektur und Film“ im Überblick:
- 2007: Großstadtvisionen
- 2007: Lebende Häuser – Unheimliche Räume
- 2008: Formen Farben Funktionen
- 2008: Berlin hoch 5 – Gesichter einer Stadt
- 2009: Menschen Räume Träume
- 2009: Fantastische Welten
- 2010: GartenFilmKunst
- 2010: Architekten - Zwischen Vision und Realität
- 2011: TransitRäume
- 2011: Heilige Hallen – Sakrale Architektur im Film
- 2012: Klassiker der Moderne – Architekten im Portrait
- 2012: Urbane Alpträume
- 2013: Liebes(t)räume
- 2013: Bauhaus – Mythos der Moderne
- 2014: Moderne Geisterstädte
<link file:18112 _blank download der aktuellen filmreihe>Flyer der aktuellen Filmreihe "Moderne Geisterstädte"
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