29./30. Juni 2024: Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen
Inspiration von neuer und erneuerter Architektur – das bietet auch in diesem Jahr wieder der „Tag der Architektur“: 153 neue Wohnhäuser, Quartiere, Privatgärten und Parks in 83 Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen stehen am 29. und 30. Juni 2024 beim Tag der Architektur für Besucherinnen und Besucher offen.
Die deutschen Architektenkammern stellen die Veranstaltung in diesem Jahr unter das Motto „Einfach (Um)Bauen“. Damit soll auf die Bedeutung des Erhalts und der Weiterentwicklung des Gebäudebestands hingewiesen werden, erläutert Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW: „Klimaschutz und umweltgerechtes Planen und Bauen sind die Herausforderung unserer Zeit.“ Der Tag der Architektur biete einen vielfältigen Überblick über aktuelle Trends und zeige Möglichkeiten für eigene Planungsprojekte auf. – Die Datenbank zum Tag der Architektur 2024 ist online einsehbar; der umfangreiche Bild-Katalog kann kostenlos bei der Architektenkammer NRW bestellt werden.
Der „Tag der Architektur“ jährt sich in NRW bereits zum 29. Mal. Viele tausend Architekturfans und Bauinteressierte nutzten in den vergangenen Jahren das große Architektur-Event am letzten Juni-Wochenende, um sich über gestalterische Trends und technische Entwicklungen beim Bauen und Wohnen zu informieren und sich mit den Planerinnen und Planern über ihre Ideen auszutauschen. Durch eine umfassende Berichterstattung der Medien werden die vorgestellten Bauwerke von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen betrachtet den Tag der Architektur deshalb als wichtigen Beitrag zum baukulturellen Diskurs in Deutschland.
Wertschätzung des Gebäudebestandes
„Einfach (Um)Bauen“ lautet in diesem Jahr das bundesweite Motto des Tags der Architektur. Die deutschen Architektenkammern wollen damit zu einer stärkeren Wertschätzung des Gebäudebestandes beitragen, dessen Entwicklungsfähigkeit, aber auch Bedeutung als Bewahrer „grauer Energie“ und wertvoller Baustoffe am besten am konkreten Beispiel überzeugend belegt werden kann.
Neuer „Gebäudetyp-e“: Einfacher, schneller, günstiger Bauen
Zugleich bietet der „Tag der Architektur“ auch die Gelegenheit, realisierte Beispiele für das von den Architektenkammern ins Leben gerufene Konzept des „Gebäudetyp-e“ kennenzulernen, mit dem künftig ein einfaches und experimentelles Bauen möglich werden soll. Für diesen Typus, der mehr Freiheiten beim Bauen erlaubt, stehen beispielsweise (Pilot-)Projekte wie die „:modellhäuser :metabolon“ in Lindlar (Architektur: SPADE in Kooperation mit der TH Köln), die ressourcenintelligente und flächensparende Bauweisen erproben, oder das „Living Lab NRW“ in Wuppertal, mit dem an der Fakultät für Architektur und
Bauingenieurwesen der Bergischen Universität Wuppertal anhand von acht Demonstrationsbauten des „Solar Decathlon“ das klimaneutrale und nachhaltige Bauen in der Stadt erforscht und erfahrbar wird.
Trends und Themen 2024
Der Tag der Architektur reflektiert stets auch gesellschaftliche Entwicklungen. Das grundlegende Thema „Klimaschutz“ ist zum zentralen Fokus beim Planen und Bauen geworden, wie u. a. die zahlreichen Projekte zur Um- und Weiternutzung des Gebäudebestandes sowie zur energetischen Sanierung zeigen. Bildungsbauten, Gemeinschafts- und Baugruppen-Wohnprojekte, Nachverdichtungen, Barrierefreiheit und Umnutzungen sowie die anspruchsvolle Gestaltung von Gärten und Grünzonen sind einige der spezifischen Bauaufgaben, die sich an den TdA-Bauten 2024 ablesen lassen. Für die Besucherinnen und Besucher ist der Tag der Architektur damit eine wichtige Inspirationsquelle.
Besonders hervor stechen einige Bauwerke, die aktuell hochrelevante Themen exemplarisch besetzen. Wie beispielsweise neuer Wohnraum in ehemaligen Gewerbebauten realisiert werden kann, zeigt die gelungene „Metamorphose alter Fabrikgebäude in attraktiven Wohnraum“ in Langenfeld (Architektur: Rotterdam Dakowski, Leverkusen) oder die „Umnutzung einer Scheune zu Wohnungen und Ladenlokal“ in Erkelenz (Architekturbüro Martin Breidenbach, Viersen). Wie ein früheres, stadtbildprägendes Kaufhaus anders genutzt werden kann, lässt sich am Projekt „MarktQuartier RE – Revitalisierung eines ehemaligen Warenhauses“ in Recklinghausen (Architektur: AIP Unternehmensgruppe, Düsseldorf) studieren. Weitere Themen sind Kirchenumnutzungen sowie die Qualifizierung öffentlicher Freiräume durch Landschaftsarchitekturprojekte – etwa die Revitalisierung des Revierparks Wischlingen in Dortmund (brandenfels landscape + environment, Münster), der unter dem Titel „Park erleben – Natur erlernen“ auf Fragen des Umweltbewusstseins und der Inklusion abhebt.
Hintergrund: „Tag der Architektur“
Der „Tag der Architektur“ hat sich bundesweit als Architektur-Event vor Beginn der Sommerferien fest etabliert. Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekt*innen sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner sind vor Ort, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern neue oder erneuerte Bauten vorzustellen, die Besonderheiten der Architektur zu erläutern und Fragen der Besucher zu be-antworten. Vorgestellt werden in Nordrhein-Westfalen Bauten, die in den vergangenen fünf Jahren in unserem Bundesland realisiert wurden; für Objekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung gilt eine Frist von acht Jahren.
Katalog und Internet-Datenbank
Alle Objekte sind über eine Internet-Datenbank mit Fotos und Kurzbeschreibungen unter www.aknw.de/tda abrufbar. Hier können auch die genauen Öffnungszeiten der Bauwerke nachgeschlagen werden.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen stellt alle Bauten und Objekte zum „Tag der Architektur 2024“ zudem in einem kompakten Katalog vor, der kostenfrei bestellt werden kann unter Tel.: (0211) 49 67-12 bzw. per Mail an tda@aknw.de.
Teilen via