Landeswettbewerb 2024 für Studentisches Wohnen in Aachen entschieden

Mehr bezahlbares Wohnen für Studierende in Aachen zu schaffen und den Hochschulstandort Nordrhein-Westfalen durch innovatives Bauen zu stärken, war das Ziel des „Landeswettbewerbs 2024“. In Aachen wurden heute die Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet. Den ersten Preis vergab die Jury an Aretz Dürr Architektur (Köln) mit Lill + Sparla Landschaftsarchitekten (Köln). 

Unter dem Motto „Einfach Bauen: Nachverdichtung einer studentischen Wohnanlage in Aachen-Mitte“ hatten das auslobende Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW sowie die Architektenkammer NRW Planungen gesucht, die einfach und nachhaltig eine studentische Wohnanlage in der Aachener Innenstadt nachverdichten und erweitern. Weitere Partner waren das Studierendenwerk Aachen und die Stadt Aachen. 

Ziel der Wettbewerbsaufgabe war es, insgesamt rund 120 Wohnplätze für Studierende sowie Gemeinschafts- und Nebenräume entstehen zu lassen. 24 Teams aus Architektur und Landschaftsplanung beteiligten sich mit Entwürfen am Wettbewerb. Eine unabhängige Jury beriet alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge und wählte die besten Arbeiten aus. 

Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 107.000 Euro verteilen sich auf drei Preise und drei Anerkennungen:

  • Erster Preis: 
    Aretz Dürr Architektur BDA PartmbB, Köln (Gebäudeplanung) mit Lill + Sparla Landschaftsarchitekten Part mbB, Köln (Freianlagenplanung)
  • Zweiter Preis: 
    BHSF Architekten GmbH, Zürich [Nachunternehmer: SIMA | BREER GmbH (Freianlagenplanung)]
  • Dritter Preis: 
    Konrath-Tebartz und Wennemar Architekten PartmbB, Düsseldorf [Nachunternehmer: studio grüngrau GmbH (Freianlagenplanung)]

Anerkennungen: 

  • SMAQ Architektur und Stadt GmbH, Berlin [Nachunternehmer: nsp Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartGmbB (Freianlagenplanung)]
  • kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln [Nachunternehmer: Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Freianlagenplanung)]
  • H2R Architekten und Stadtplaner PartG mbB, München [Nachunternehmer: raum + zeit Landschaftsarchitektur Stadtplanung Tobias Nowak und Yvonne Hammes PartG mbB (Freianlagenplanung

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte im Rahmen der Preisverleihung, die Aufgabe, eine studentische Wohnanlage in einer der nachgefragten Universitäts-Städte Deutschlands einfach und sinnvoll nachzuverdichten, sei „mit Bravour gemeistert“ worden. Sie dankte allen Teilnehmer*innen des Landeswettbewerbs 2024: „Viele große Lösungsideen sind für eine große Bauaufgabe entstanden.“

Für den Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat der Landeswettbewerb Aachen beispielhafte Lösungen erarbeitet für eine große Herausforderung, vor der viele unserer Universitätsstädte aktuell stehen: nämlich in ausreichender Quantität und guter Qualität kostengünstigen Wohnraum für Studentinnen und Studenten anzubieten. „Zugleich zeigen die Wettbewerbsbeiträge, wie innerstädtische Nachverdichtung sowie ein ressourcenschonendes, einfaches und nachhaltiges Planen und Bauen aussehen können“, führte Uhing aus. „Ein geregeltes Wettbewerbsverfahren ist dabei das richtige Mittel der Wahl, da man so aus vielen Entwürfen die für den Standort und die Aufgabenstellung beste Lösung findet.“ 

Die Studierendenwerke hätten sich das Ziel gesetzt, modernen, ressourcenschonenden Wohnraum zu gestalten, der den heutigen Bedürfnissen junger Menschen gerecht wird, erläuterte der Geschäftsführer des Studierendenwerks Aachen, Sebastian Böstel: „Wir wünschen uns für die Studierenden lebendige Wohnquartiere, die nicht nur funktionalen Ansprüchen genügen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und das soziale Miteinander fördern.“ Die aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Siegerentwürfe hätten die Grundlage für ein solches Projekt in der Aachener Innenstadt geschaffen. „Ich bin davon überzeugt, dass das neue Wohnheim in der Rochusstraße einen bedeutenden Mehrwert sowohl für die Stadt als auch für den Hochschulstandort Aachen bieten wird“, so Böstel.

Frauke Burgdorff, städtische Beigeordnete für das Dezernat Stadtentwicklung, Bau und Mobilität, freute sich, dass zwei Drittel der eingereichten Wettbewerbsarbeiten auf die Weiterentwicklung des Gebäudebestands gesetzt und die Aufgabe ‚einfach bauen‘ beherzt angenommen hätten. „Die Arbeit der Erstplatzierten ist unglaublich präzise und nutzt auch die vorhandenen Ressourcen zum Weiterbauen. Umso schöner, dass es relativ junge, in Aachen ausgebildete Architekten sind!“ 

Alle zum Landeswettbewerb 2024 eingereichten Arbeiten werden im Zeitraum vom 3. Februar bis 14. Februar 2024 in der Aula der Fachhochschule Aachen (Bayernallee 11) öffentlich ausgestellt. Öffnungszeiten Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 19.00 Uhr.

Hintergrund:

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen richtet seit vielen Jahren regelmäßig Landeswettbewerbe an wechselnden Standorten aus. Die Wettbewerbe werden in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Partnern aus der Praxis durchgeführt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Planungs- und Baukultur in Nordrhein-Westfalen und liefern alternative Lösungsansätze und übertragbare Impulse für neue Wohnformen und innovative Bauweisen im geförderten Wohnungsbau.

Das Motto des Landeswettberbs 2024 „Einfach Bauen“ bezog sich auf den Lebenszyklus von Gebäude und sollte den Gebäudebetrieb, die Wartung und Instandhaltung beinhalten. Einfach Bauen lässt sich nicht (wie beispielsweise ein Zertifizierungssystem) „abarbeiten“; vielmehr geht es um eine Haltung, die sich in der Architektur widerspiegelt. Dies betrifft die Bauform, genauso wie die Materialwahl und den technischen Ausbau.
 
Die Jury des Landeswettbewerbs 2024 setzte sich aus fachlich qualifizierten und sachlich qualifizierten Preisrichterinnen und Preisrichtern zusammen: 

  • Prof. Dr. Volker Droste, Architekt, Oldenburg
  • Dr. Felix Hoepner, Architekt, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Rebekka Junge, Landschaftsarchitektin, Bochum
  • Prof. Karin Schmid, Architektin und Stadtplanerin, München
  • Ernst Uhing, Architekt, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
  • Sebastian Böstel, Geschäftsführer des Studierendenwerks Aachen 
  • Frauke Burgdorff, Stadtbaurätin der Stadt Aachen
  • Johannes Hucke, Vorsitzender des Planungsausschusses der Stadt Aachen
  • Jannik Hellenkamp, Student, Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrats des Studierendenwerks Aachen

Hinweis an die Redaktionen:
Fotos/Renderings der ausgezeichneten Arbeiten stellen wir Ihnen für die Berichterstattung zum Landespreis NRW 2024 honorarfrei zur Verfügung. Bilder zum Download

Teilen via