Neujahrsempfang: AKNW und Land starten große Veranstaltungsreihe zum demografischen Wandel in NRW

„Der demografische Wandel unserer Gesellschaft ist bereits in vollem Gange – darauf müssen wir mit Nachdruck reagieren!“ Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, warb gestern Abend (30.01.14) auf dem Neujahrsempfang der Kammer vor 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur eindringlich dafür, die Folgen des Alterns und Schrumpfens unserer Gesellschaft stärker als bisher in Planungs- und Stadtentwicklungsprozessen zu berücksichtigen und durch passende Förderprogramme zu begleiten. Unter den Gästen waren die stellvertretende Ministerpräsidentin und Schulministerin des Landes NRW, Sylvia Löhrmann, Bauminister Michael Groschek, Kulturministerin Ute Schäfer und viele Abgeordnete des nordrhein-westfälischen Landtags.

31. Januar 2014

„Unsere Gesellschaft wird weniger, älter und bunter“, so der Präsident der Architektenkammer. Notwendig seien deshalb mehr kostengünstige Wohnungen in den Wachstumsstädten, mehr barrierefreier Wohnraum für ältere Menschen und angepasste Wohnangebote für eine immer vielfältiger werdende Gesellschaft. NRW-Bauminister Michael Groschek sagte der Architektenschaft seine Unterstützung bei diesem wichtigen gesellschaftspolitischen Ziel zu. Er übernahm die Schirmherrschaft über die Aktionsplattform „NRW lebt.“, mit der die Architektenkammer NRW in den kommenden Jahren das Planen und Bauen im demografischen Wandel in großer Breite im ganzen Land diskutieren wird.

In seiner Ansprache zum Neujahrsempfang zeigte sich der Präsident der Architektenkammer Ernst Uhing erfreut darüber, dass es gelungen sei, die Wohnraumversorgung in Nordrhein-Westfalen von einem Expertenthema zu einem wichtigen Punkt auf der politischen Agenda zu machen. Er dankte der Landesregierung und dem Parlament für die Festschreibung der Wohnungsbauförderung in NRW mit jeweils 800 Millionen Euro über die kommenden vier Jahre. „Wohnungsbau braucht Konstanz und Zuverlässigkeit“, betonte der Präsident der Architektenkammer. Nun sei es wichtig, die Förderprogramme so zu gestalten, dass für Auftraggeber und Bauherren echte Investitionsanreize gegeben und dass die Fördermittel entsprechend genutzt würden. Uhing unterstrich, dass die Gestaltung von Wohnhäusern und Quartieren eine wichtige baukulturelle Aufgabe im Interesse der Gesellschaft sei, der sich die 31.000 Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner in Nordrhein-Westfalen gerne annähmen.

Der nordrhein-westfälische Bauminister Michael Groschek bekräftigte in seiner Gastrede zum Neujahrsempfang der Architektenkammer sein Ziel, auf Dauer „gutes, preiswertes Wohnen für jedermann“ sicherstellen zu wollen. Dafür bilde das Wohnraumförderprogramm des Landes in den kommenden vier Jahren eine solide Basis. Groschek verwies auch auf die wieder steigenden Mittel auf Bundesebene für das Programm „Soziale Stadt“, das insbesondere neue Quartiersprojekte in den Städten ermöglichen werde. „Mit den gemeinsamen Anstrengungen von Bund und Land kommen wir meinem Ziel näher, das Recht auf ‚Heimat vor der Haustür‘ mit Leben zu füllen“, so der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr.

Verärgert zeigte sich Groschek allerdings darüber, dass in den Koalitionsverhandlungen zur Bildung der neuen Bundesregierung die von der Bauministerkonferenz empfohlene degressive Abschreibung für Investitionen in den Gebäudebestand wieder gestrichen wurde. Hier müsse man noch gemeinsam dicke Bretter bohren, um insbesondere die Finanzpolitiker davon zu überzeugen, dass sich Investitionen in den Wohnungsbestand langfristig auszahlten.

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