Wohn+Stadtbau Münster erhält „Ausloberpreis 2015“

Die Wohn+Stadtbau Wohnungsunternehmen der Stadt Münster GmbH erhält als erstes Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen den Ausloberpreis der Architektenkammer NRW. Das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Münster wird geehrt, weil „es sich in vorbildlicher Weise für die Durchführung von Wettbewerben für seine Bauvorhaben eingesetzt hat“. Der „Ausloberpreis 2015“ wird heute (20. April 2015, 17.00 Uhr) im Festsaal des Historischen Rathauses Münster durch den Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, überreicht.

20. April 2015

„Die Wohn+Stadtbau hat seit vielen Jahren für eine große Zahl ihrer Projekte konkurrierende Verfahren ausgelobt und die Ergebnisse ausnahmslos realisiert“, erklärte Ernst Uhing anlässlich der Preisverleihung. „Seit ihrer Beteiligung am Landeswettbewerb 2006 des Bauministeriums NRW und der Architektenkammer NRW hat die Wohn+Stadtbau ihre Wettbewerbsverfahren konsequent nach den geltenden Wettbewerbsregeln ausgelobt.“

Sandra Wehrmann, Geschäftsführerin der Wohn+Stadtbau, erläuterte die Motivation des Unternehmens, Architektenwettbewerbe auszuschreiben: „Für ein Wohnungsunternehmen ist es die beste Möglichkeit, die unter funktionellen, ökonomischen, ökologischen und ästhetischen Aspekten beste individuelle Lösung für ein Bauprojekt zu finden. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das erste Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen sind, das diesen Preis erhält.“

Mehr als 20 Wettbewerbe für Neubauprojekte hat die Wohn+Stadtbau in den vergangenen zehn Jahren ausgelobt. Zu den wichtigsten Projekten gehörten das Quartier Schulstraße (Wettbewerb 2006, Umsetzung von 2009 bis 2013) und das Projekt „Urbanes Wohnen mit der Sonne“ (Wettbewerb 2010, Umsetzung von 2012 bis 2015).

Die Architektenkammer NRW sieht die Verleihung des Ausloberpreises an die Wohn+Stadtbau auch als Motivation für andere Wohnungsunternehmen: „Wir hoffen, dass wir damit im Wettbewerbswesen neue Impulse setzen und weitere Unternehmen dazu angeregt werden, das Instrument des geregelten Wettbewerbs zur Optimierung ihrer Bauvorhaben zu nutzen“, unterstrich Kammerpräsident Ernst
Uhing.

Der Ausloberpreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen, die die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in ihrem Engagement für die Baukultur in unserem Land vergibt. Die Wohn+Stadtbau ist der achte Preisträger (2011: Regionale 2010 Agentur, 2008: BLB NRW Niederlassung Aachen, 2006: Bischöfliches Generalvikariat Münster; 2001: Stadt Hamm; 1996: Stadt Lemgo; 1994: Stadt Köln; 1992: Stadt Münster). Die Auszeichnung ist nicht dotiert.

Hintergrund: Architektenwettbewerbe

Wer einen Architektenwettbewerb auslobt, erhält zum Preis eines Vorentwurfs viele unterschiedliche Vorentwürfe für sein Bauvorhaben. Zu den Kernelementen des Architektenwettbewerbs gehört die Anonymität der Verfasser (eine Jury wählt aus anonymisierten Planungsunterlagen aus), die neutrale Bewertung der eingereichten Arbeiten anhand eines festen Kriterienkatalogs und die Transparenz des Verfahrens.

Der Architektenwettbewerb ist einzigartig als Verfahren, für ein Projekt die beste Lösung und den geeigneten Architekten zu finden. Nirgendwo sonst in der Wirtschaft erbringen Mitglieder eines Berufsstandes so umfangreiche Leistungen ohne die Gewissheit, dafür vergütet zu werden. Aber auch eine Gegenleistung wird für diesen Einsatz erwartet: Es ist die Zusage, dass einer der Preisträger mit dem anschließenden Auftrag rechnen darf und dass das Verfahren nach fairen Spielregeln abläuft.

In Nordrhein-Westfalen gilt die „Richtlinie für Planungswettbewerbe“ (RPW 2013), die das Land NRW 2014 für seine Wettbewerbsverfahren als verbindlich festgelegt hat. Die RPW 2013 wurde zuvor bereits vom Bundesbauministerium für alle Planungswettbewerbe des Bundes eingeführt.

Gegenwärtig werden in Nordrhein-Westfalen jedes Jahr 60 bis 70 Wettbewerbsverfahren nach den anerkannten Wettbewerbsregeln durchgeführt und von der Architektenkammer NRW registriert. Allen Bauherren, die sich für die Auslobung eines Wettbewerbs interessieren, bietet die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eine kostenlose, persönliche Beratung vor Ort an.

Interview mit Wohn+Stadtbau

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