Ausstellung von Horst Gläsker stößt auf große Resonanz
Schon die über 200 Personen fassende Gästeliste zur Vernissage deutete darauf hin: Die Ausstellung „Kunst - Raum - Dialog“ von Horst Gläsker traf unter den Architektur- und Kulturinteressierten in Nordrhein-Westfalen auf großes Interesse. „Wir freuen uns über Ihre Ausstellung umso mehr, weil sie einen wichtigen und notwendigen Impuls zum Dialog zwischen Architekten und Künstlern, zwischen Raum und Kunst gibt“, betonte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, in seiner Begrüßungsansprache zur Eröffnung der Ausstellung im Haus der Architekten am 1. Februar in Düsseldorf.
Seit 1984 hat Horst Gläsker mehr als ein Dutzend öffentlicher Bauten mit Bildern, Mosaiken, Reliefs und Mobiles bereichert - von der Landeszentralbank in Frankfurt über das CentrO Oberhausen bis zur Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen. Dabei jongliert der 1949 in Herford geborene Künstler häufig geschickt mit Klischees, die im Detail gebrochen werden und den aufmerksamen Betrachter überraschen, bisweilen auch aufreizen und provozieren können.Auch für Architektinnen und Architekten sei die Kooperation mit Künstlern nicht immer ganz einfach, konzidierte Hartmut Miksch. Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen verwies auf den jeweiligen ganzheitlichen künstlerischen Anspruch, den sowohl Entwerfer als auch Künstler für ihr jeweiliges Werk reklamierten. Die große Zahl hervorragender „Kunst am Bau“-Projekte in Nordrhein-Westfalen belege aber, dass aus dieser kreativen Konfliktsituation ein äußerst produktiver Prozess erwachsen könne. „Dabei ist es aber notwendig, dass die Kunst von vornherein mitgedacht wird“, erklärte Miksch. Architekt und Künstler müssten von Beginn der Planung an ein kreatives Team bilden.
Eine Art „ruppigen Exorzismus“ diagnostizierte Prof. Manfred Schneckenburger in seiner Festansprache im Werk Horst Gläskers. Der zweifache Leiter der Kasseler documenta beobachtet die Entwicklung des Künstlers bereits seit vielen Jahren und konnte dadurch vertiefte Einblicke in das künstlerische Schaffen Gläskers vermitteln. „Horst Gläskers Arbeiten sind Ausdruck des elementaren Wellengangs der Natur“, so Schneckenburger. Diese Haltung schützte ihn vor der Gefahr, ins reine Dekor abzudriften. Die bei Gläsker immer wiederkehrenden Bilder von Halbgöttern und Zentauren, von Naturgeistern und archaischen Urformen füge der Künstler in seine eigenen kleinen Architekturen ein. „Damit greift Gläsker bewusst auf die Tradition der Ornamentik zurück, die am Bau eine lange Geschichte hat, und entwickelt diese weiter.“Insgesamt, so bilanzierten Prof. Schneckenburger und Präsident Miksch ihre Eindrücke, vermittelten die Arbeiten von Horst Gläsker eine „immense Präsenz“, der sich der Betrachter kaum entziehen könne. „Wir treffen hier auf eine Dringlichkeit und Intensität, die auch Spötter längst verstummen lässt“, meinte Schneckenburger.
Horst Gläsker dankte den Rednern der Vernissage auf seine Weise. „Statt vieler Worte“ zog eine kurzerhand eine Maultrommel aus der Tasche und verblüffte das Publikum mit einer spontanen Musik- und Tanzperformance am Mikrofon. Der donnernde Applaus und die anschließenden Gespräche im Haus der Architekten belegten eindrücklich, dass die Botschaft von Horst Gläsker und seine Kunst beim Publikum ankamen.
Die Ausstellung „Kunst - Raum - Dialog“ ist bis zum 16. März im Haus der Architekten zu sehen. Mo. - Fr., 8.00 - 17.00 Uhr. Eintritt frei.
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