Minister Wittke und Thoben an der Seite der planenden Berufe
In der Diskussion um die Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure haben die zuständigen Minister des Landes Nordrhein-Westfalen eine klare Position bezogen. „Wir erwarten eine Novellierung der HOAI, die zukunftssicher ist und die die Erwartungen der planenden Berufe berücksichtigt“, betonten NRW-Bauminister Oliver Wittke und Wirtschaftsministerin Christa Thoben in einem Gespräch mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, der Ingenieurkammer-Bau NRW und den nordrhein-westfälischen Architekten- und Ingenieurverbänden.
„Es ist ein wichtiges Signal, dass unsere Minister den Architekten und Ingenieuren dieses Landes in so eindeutiger Art und Weise ihre Unterstützung im Bemühen um die Schaffung einer zukunftsfähigen HOAI zugesichert haben“, resümierte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, das Gespräch.
Auf Einladung der Architektenkammer NRW hatten sich die Repräsentanten der nordrhein-westfälischen Baukammern und der Planer-Verbände am 22. April zunächst im Haus der Architekten versammelt, um ihr gemeinsames Vorgehen abzustimmen. In dem Gespräch mit den Ministern Wittke und Thoben stellten dann die Präsidenten der AKNW, Hartmut Miksch, und der Ingenieurkammer-Bau, Peter Dübbert, die Kritikpunkte dar, die sich aus Sicht der planenden Berufe an dem praxisuntauglichen Referentenentwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium ergeben.
Novelle ist existenzbedrohend für kleine und mittlere Büros
Die Kammerpräsidenten stellten heraus, dass die Beschneidung der Honorarordnung in der vorgesehenen Form für viele kleine und mittelgroße Büros und deren Mitarbeiter eine existenzielle Bedrohung darstellen würde. „Ein solches Vorgehen würde die Mittelstandspolitik der Landesregierung und auch der Bundesregierung konterkarieren“, betonten Miksch und Dübbert. Zudem stelle der Entwurf einen drastischen Einschnitt in die hohe Baukultur in Deutschland dar; betroffen seien nicht nur Planerinnen und Planer, sondern ganz unmittelbar auch Bauherren und Auftraggeber. „Wenn die Bauleitung und die Überwachung der Bauausführung einem Preisdumping freigegeben wird, leidet die Qualität unserer Gebäude und leidet der Verbraucher.“
Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes NRW, und seine Kabinettskollegin Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, zeigten breites Verständnis für die Anliegen und die Argumente der Kammern und Verbände. Auch die Forderung nach einer angemessenen Erhöhung der Tafelwerte fand die Unterstützung der Minister.
Minister stellen sich an die Seite der Betroffenen
Christa Thoben und Oliver Wittke sagten zu, in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Michael Glos für eine angemessene und zukunftsfähige Novellierung der HOAI unter Beteiligung des Fachverstandes des Berufsstandes werben zu wollen. In dem Schreiben soll auch die angemessene Erhöhung der Honorare thematisiert werden. Die Repräsentanten der nordrhein-westfälischen Kammern und Verbände empfahlen eine Anpassung der Tafelwerte - die seit 13 Jahren unverändert sind - um 20 Prozent.
Aktuelle Informationen und Argumente zur Novellierung der HOAI finden Sie ständig unter www.aknw.de/hoai
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