Modellprojekt RE-BUILD-OWL gestartet

Mit der Auftaktveranstaltung des Modellprojektes „RE-BUILD-OWL“ engagiert sich der Kreis Lippe für mehr Digitalisierungskompetenz im Bereich zirkulären Bauens. Über 70 Teilnehmende aus Lippe, Ostwestfalen und Deutschland diskutierten im Februar, wie die Transformation zu einer zirkulären Bauwirtschaft gelingen kann.

28. Februar 2022von Christof Rose

Dr. Ute Röder, Verwaltungsvorstandsmitglied des Kreises Lippe, fand klare Worte in ihrer Begrüßung: „Die Verwaltung hat aus ihrer Pflichtaufgabe heraus Verantwortung für zukunftsfähiges Bauen und muss beim Durchbrechen alter Entscheidungsroutinen im Bereich der öffentlichen Beschaffung eine Vorbildfunktion einnehmen.“ Es bestehe dringender Handlungsbedarf.
Mit den zukünftigen Richtlinien der Europäischen Union ‒ dem European Green Deal ‒ werden zum Beispiel ein digitales Gebäudelogbuch und ein nachhaltiger Renovierungspass für jedes Gebäude bis 2027 verpflichtend.

Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, brachte es auf den Punkt: „Gebäude müssen sparsam konstruierte Kraftwerke sein, die mit Ablauf der Lebensdauer zu Rohstofflieferanten werden: Form follows Zero Emission!“

In Ostwestfalen-Lippe engagieren sich viele Akteur*innen bereits seit Jahren in verschiedenen Innovationsnetzwerken, um zirkuläres Denken und Wirtschaften zum Standard werden zu lassen. Das hat das Bundesinnenministerium veranlasst, „RE-BUILD-OWL“ als bundesweites Modellprojekt zu fördern. Aufbauend auf den vielfältigen Aktivitäten der Kommunen, Unternehmen, Hochschulen und Verbänden in Ostwestfalen-Lippe wird im Modell erprobt, was nachfolgend in ganz NRW und darüber hinaus als Roadmap für eine Circular Economy im Baubereich dienen soll. Die Machbarkeit der Transformation zu einer zirkulären Bauwirtschaft beleuchtete Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement, und warb für das Ziel, dass „eine Ressource nie ihre Ressourceneigenschaften verlieren sollte“.

Ein Blick in die Baupraxis zeigt bereits heute, wie zirkuläre Materialien und Bauteile zum Einsatz kommen können. Die Digitalisierung bildet hier den Türöffner für zirkuläres Bauen. „RE-BUILD-OWL konzentriert sich auf kommunale Gebäude und deren Inwertsetzung durch zirkuläres Bauen“, erläuterte Birgit Essling, Leiterin der Geschäftsstelle „Lippe zirkulär“ und Initiatorin des Projektes. RE-BUILD-OWL ist ein gemeinsames Projekt vom Kreis Lippe mit dem Technischen Gebäudemanagement und der Geschäftsstelle „Lippe zirkulär“ sowie dem Wissenschaftsladen Bonn e.V und dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement der Hochschule Trier.

Mehr Informationen zum Projekt RE-BUILD-OWL

Zur Veranstaltung "Visionen für zirkuläres Bauen in Ostwestfalen-Lippe (OWL)", die am 15. März von 09:00 bis 12:30 Uhr online stattfindet, kann man sich hier anmelden.

 

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