Neujahrstalk "AUFTAKT 21": NRW soll Landesdenkmalrat erhalten
Der Denkmalschutz in Nordrhein-Westfalen soll durch die Einrichtung eines „Denkmalrates“ weiter gestärkt werden. Das kündigte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, gestern Abend (12.01.21) im Rahmen der Veranstaltung „AUFTAKT 21“ der Architektenkammer NRW in Düsseldorf an. Das Land würde damit eine Forderung der Architektenkammer aufgreifen; wichtig ist nach Auffassung der Architektenkammer NRW nun, das Gremium fachlich ausgewogen zu besetzen und in die bestehende Systematik zu integrieren. Auch die „Baupolitischen Ziele des Landes NRW“ sollen im Laufe des Jahres 2021 neu gefasst werden. „Das Land hat als Bauherr eine Vorbildfunktion, die in allen wichtigen Projekten des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW auch deutlich zum Ausdruck kommen muss“, forderte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, in dem Neujahrstalk der Kammer, der live aus dem „Haus der Architekten“ gestreamt wurde.
Der Präsident der Architektenkammer NRW bezeichnete es als überfällig, dass die Baupolitischen Ziele des Landes, die seit 2002 gelten, neu gefasst und den Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts angepasst werden. „Wichtig ist vor allem, dass diese selbstgesteckten Ziele auch durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW eingehalten und entsprechend durch den Landtag evaluiert werden“, unterstrich Ernst Uhing. Zu den Zielen müsse es gehören, dass zu allen größeren Bauvorhaben Architektenwettbewerbe bzw. städtebauliche Wettbewerbsverfahren durchgeführt werden. Ausdruck des anstrebten hohen baukulturellen Anspruchs könne auch die Wiedereinführung einer „Kunst und Bau“-Quote sein, welche die Architektenschaft schon lange fordere und die – so Ministerin Scharrenbach – in dem Entwurf für die Novellierung der Baupolitischen Ziele NRW vorgesehen sei.
Bauministerin Ina Scharrenbach bekräftigte den übergeordneten Leitgedanken, dass das Planen und Bauen den Menschen und der Umwelt dienen müsse. Die neuen Baupolitischen Ziele des Landes Nordrhein-Westfalen sollten sich nach dem Entwurf ihres Hauses in vier Themenfelder unterteilen: „Land und Stadt – Heimat baukulturell stärken“, „Planen, Bauen und Betreiben – digitale Chancen nutzen“, „Mensch und Umwelt“ sowie „Instrumente und Verfahren“. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung werde dazu ein umfassendes Anhörungsverfahren durchführen, das in diesem Jahr laufen solle. Ihr Ziel sei, die neuen Baupolitischen Ziele des Landes NRW im Jahr 2021 in Kraft treten zu lassen.
Einig zeigten sich die nordrhein-westfälische Bauministerin und der Kammerpräsident darin, dass die Novellierung der Landesbauordnung NRW nach dem vorliegenden Entwurf erfolgen könne. Das Ministerium habe zahlreiche Erfahrungen aus der Planungspraxis der NRW-Architektenschaft aufgegriffen, sodass mit der erneuten Novelle das Planen und Bauen im Lande sicherer und die Genehmigungsprozesse beschleunigt würden.
Mit dem Neujahrstalk „AUFTAKT 21“ bot die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eine Alternative zu ihrem beliebten politischen Neujahrsempfang. Die Aufzeichnung des Live-Streams ist im YouTube-Kanal der Kammer (Architektenkammer NRW) sowie auf der Kammerhomepage abrufbar.
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