Stimmungsbarometer der AKNW: Stabile Schönwetterlage

Zum inzwischen 26. Mal wurde im November 2014 das „Stimmungsbarometer“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhoben. Insgesamt 1.273 Personen beteiligten sich an der Befragung. Erstmals wurden neben den freischaffend tätigen Kammermitgliedern auch angestellte und beamtete Mitglieder der AKNW zu der Befragung eingeladen.

07. April 2015von Nicole Reiß, Hommerich Forschung

Dieser Bericht fasst die Ergebnisse aus den Fragen zur wirtschaftlichen Situation nordrhein-westfälischer Architektur- und Planungsbüros zusammen. Die Analyse basiert auf den Angaben von rund 650 freischaffend tätigen Kammermitgliedern.

Entspannte wirtschaftliche Situation in der Mehrzahl der Büros
56 % der Befragten beschreiben die wirtschaftliche Situation des eigenen Büros im November 2014 als sehr gut oder gut. Erstmals seit Aufnahme dieser Frage in den Fragenkatalog im Mai 2013 liegt dieser Anteil bei allen Fachrichtungen über 50 %. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befanden sich im November des vergangenen Jahres 13 % der Büros.

Differenziert nach Bürogröße zeigt sich, dass große Büros wirtschaftlich besser dastehen als mittelgroße und kleine Büros. 76% der Inhaber von Büros mit mehr als 10 Beschäftigten bezeichnen die wirtschaftliche Lage ihres Büros als sehr gut oder gut. Die Vergleichsanteile für mittelgroße (6 bis 10 Beschäftigte) und kleine Büros (2 bis 5 Beschäftigte) liegen bei 55 % bzw. 59 %.

Am geringsten fällt der Anteil wirtschaftlich gut aufgestellter Büros unter den Ein-Personen-Büros mit 47 % aus.

Positive Entwicklung der Umsätze
In 42 % der Büros sind die Umsätze zwischen November 2013 und November 2014 gestiegen. Dieser Anteil liegt 14 Prozentpunkte über dem Vergleichsanteil des Vorjahres und so hoch wie noch nie seit Beginn des Stimmungsbarometers im November 2001.

Vor allem in Büros mit mehr als 10 Beschäftigten hat sich der Umsatz im letzten Jahr posi-tiv entwickelt. 60 % der Inhaber großer Büros melden einen Umsatzanstieg seit November 2013. In den übrigen Bürogrößenklassen fallen die Vergleichsanteile mit Werten zwischen 36 % und 44 % deutlich niedriger aus. Verschlechtert haben sich die Umsätze in knapp einem Fünftel der Büros. Dieser Anteil ist seit November 2010 nahezu unverändert.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Für das laufende Jahr rechnet rund ein Viertel der freiberuflich tätigen Kammermitglieder mit einer (weiteren) Verbesserung der Auftragssituation. 18 % befürchten einen Rückgang des Auftragsvolumens. Etwas mehr als jeder zweite Inhaber (56 %) geht von einer stabilen Au-tragslage aus. Inhaber großer Büros (mehr als 10 Mitarbeiter) blicken überdurchschnittlich häufig optimistisch in die Zukunft. 37 % dieser Befragten erwarten im nächsten Jahr ein höheres Auftragsvolumen als bislang. In den übrigen Bürogrößenklassen steigt der Anteil der „Optimisten“ mit abnehmender Bürogröße von 18 % in Büros mit 6 bis 10 Beschäftigten über 24 % in Büros mit 2 bis 5 Beschäftigten auf 28 % in Ein-Personen-Büros.

Der Blick in die Zukunft fällt etwas positiver aus als noch ein Jahr zuvor. Bei der Befragung im November 2013 rechneten 24 % der Inhaber mit einer Verbesserung der Auftragslage (2014: 26 %). 23 % erwarteten eine rückläufige Auftragsentwicklung, und 53 % gingen davon aus, dass sich die Auftragslage nicht verändern würde.

Fazit: Krise überwunden
Die Krisenjahre scheinen überwunden. Die bereits positive Einschätzung der Situation im November 2013 fällt ein Jahr später noch einmal besser aus. Der Blick auf das laufende Jahr bereitet nur einem vergleichsweise geringen Teil der Büroinhaber in NRW Sorgen. So darf es weitergehen! 

Das „Stimmungsbarometer“ wird vom Institut „Hommerich Forschung“ in Bergisch-Gladbach im Auftrag der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhoben. In der jüngsten Erhebung wurden auch Fragen zu berufspraktischen Themen wie HOAI und zur Arbeit der Architektenkammer gestellt. Diese werden in einer gesonderten Veröffentlichung dargestellt.

Stimmungsbarometer: Grafiken/fileadmin/news_import/stimmungsbarometer_grafiken.pdf

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