Vorstand: „Keine Planung ohne Architekten!“
Mit Unverständnis hat der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in seiner Sitzung am 17. Oktober auf eine Pressemitteilung der Handwerkskammer Aachen reagiert, in der diese behauptet hatte, dass Maurer und Betonbauer, Zimmerer und Dachdecker in absehbarer Zeit „Planung und Ausführung ohne Beteiligung von Architekten übernehmen“ dürften. „Für die Planung und Ausführungsüberwachung sind die Qualifikation und Kompetenz von Architektinnen und Architekten unverzichtbar“, betonte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.
Die Handwerkskammer Aachen führt die Meisterausbildung von Maurern und Betonbauern, Zimmerern und Dachdeckern in diesem Herbst erstmals gewerkeübergreifend in einer „Meisterklasse Bau“ durch. Ein Konzept, das der Vorstand der Architektenkammer grundsätzlich begrüßte. Für das Gelingen und die Qualität von Bauwerken sei es von entscheidender Bedeutung, dass Architektinnen und Architekten auf dem Bau mit qualifizierten Handwerkern zusammenarbeiten könnten. Es sei allerdings absurd, aus dem neuen Ausbildungsansatz für Meister eine planerische Qualifikation abzuleiten.
LEG: AKNW warnt vor Paketverkauf
Aus aktuellem Anlass beschäftigte sich der Vorstand erneut mit der Frage des Verkaufs der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Vor einem Verkauf der LEG-Wohnungen im Paket an einen Großinvestor sei nachdrücklich zu warnen. „Es gibt mittlerweile leider zahlreiche Belege dafür, dass renditeorientierte Investoren die Belange der Mieterinnen und Mieter und Fragen der Stadtentwicklung missachten“, betonte Kammerpräsident Miksch.
Zukunft des öffentlichen Dienstes
Einstimmig beschloss der Vorstand eine Stellungnahme zur Zukunft des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen. Das Positionspapier bezieht sich auf einen Zwischenbericht der Landesregierung zur Verwaltungsstrukturreform, der im Juni 2006 veröffentlicht worden war. Die Stellungnahme der AKNW begrüßt grundsätzlich das Ziel, Bürokratie abzubauen. Es sei bei Neustrukturierungen im Bereich der Bauverwaltungen allerdings unverzichtbar, dass auch künftig die Leitungsebenen der neu geschaffenen oder reformierten Behörden von Architekten bzw. Ingenieuren besetzt würden. „Architekten und Bauherren benötigen kompetente Ansprechpartner in den Verwaltungen“, betonte der Kammervorstand. Eine weitere Forderung der Architektenkammer lautet: Bei allem - richtigen - Bemühen um die Privatisierung von Aufgaben, die der Staat nicht zwingend selbst erledigen muss, darf nicht übersehen werden, dass es bestimmte Kernaufgaben gibt, die dauerhaft im Rahmen der Daseinsvorsorge durch qualifizierte öffentliche Stellen sichergestellt werden müssen.
Schulprojekt mit der WAZ
Die Architektenkammer NRW wird im kommenden Jahr ein gemeinsames Projekt mit der WAZ-Mediengruppe durchführen. Im Rahmen der Aktion „Zeitung in der Schule (ZEUS)“ der WAZ-Gruppe wird die Kammer das Thema „Wie soll mein Schulhof aussehen?“ aufbereiten und gemeinsam mit der WAZ Unterrichtsmaterial entwickeln. Die WAZ-Mediengruppe wird das ZEUS-Projekt dann allen vierten Grundschulklassen im Verbreitungsgebiet der großen Zeitungen der Mediengruppe (WAZ, NRZ, WP, WR) anbieten und umfassend darüber berichten.
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